Pflanzenbibliothek
Ringelblume (Calendula officinalis): Erkennung, Hautpflege, Anwendung – Zubereitung & Sicherheit
Die Ringelblume ist eine beliebte Gartenpflanze und ein klassisches Hautpflegekraut. Dieser Beitrag liefert klare Informationen zu Erkennung, Inhaltsstoffen, traditioneller äußerlicher Anwendung, einfachen DIY-Zubereitungen sowie Sicherheit – ohne Heilsversprechen.
Was ist die Ringelblume?
Die Ringelblume ist eine einjährige Gartenpflanze mit leuchtend gelben bis orangefarbenen Blütenkörbchen. In der traditionellen Kräuterpraxis werden die Blütenblätter hauptsächlich äußerlich für die Hautpflege verwendet.
Erkennung & Botanik
- Blüten: gelb bis orange, zungenförmige Randblüten; Blütezeit meist Sommer bis Herbst
- Blätter: lanzettlich, leicht behaart, aromatisch
- Wuchs: 30–60 cm, buschig verzweigt
- Standort: sonnig, nährstoffreicher, gut drainierter Boden
- Ernte: Blüten an trockenen Tagen pflücken, luftig und schonend trocknen
Inhaltsstoffe & Bedeutung
In den Blüten finden sich u. a. Flavonoide, Triterpene, Carotinoide und geringe Mengen ätherischer Öle. In der traditionellen Anwendung werden diesen Bestandteilen hautpflegende und beruhigende Eigenschaften zugeschrieben.
Aussagen beziehen sich auf kosmetische/äußerliche Pflege. Für konkrete medizinische Wirkaussagen ist die Datenlage begrenzt.
Traditionelle Anwendungen (äußerlich)
Hautpflege im Alltag
Ringelblumen-Ölauszüge oder -Balsame werden traditionell zur Pflege trockener, strapazierter Haut genutzt, etwa an Händen, Ellenbogen oder Schienbeinen.
Umschläge/Kompressen
Abgekühlte Aufgüsse können als Umschlag für ein gepflegtes Hautgefühl angewendet werden. Augenpartie aussparen.
Zubereitung: Ölmazerat & Balsam
Ölmazerat (kalt)
Sauber getrocknete Blüten in ein Glas geben, mit hochwertigem Pflanzenöl (z. B. Mandel- oder Olivenöl) vollständig bedecken, Glas verschließen und 3–4 Wochen bei Raumtemperatur ziehen lassen; gelegentlich schwenken. Anschließend filtern.
Einfacher Balsam
9 Teile Ringelblumenöl mit 1 Teil Bienenwachs im Wasserbad schmelzen, umrühren, in Tiegel füllen, abkühlen lassen. Optional ein paar Tropfen Vitamin E als Oxidationsschutz zugeben. Nur äußerlich anwenden.
Sicherheit & Verträglichkeit
- Patch-Test: Vor erster Anwendung eine kleine Menge 24 Stunden in der Armbeuge testen.
- Allergien: Personen mit Sensibilisierung gegen Korbblütler (Asteraceae) können empfindlich reagieren.
- Schwangerschaft/Stillzeit/Kinder: Nur kleine Hautareale und nach individueller Rücksprache verwenden.
- Augen & offene Wunden: Kontakt vermeiden; nicht auf tiefe, nässende, infizierte oder unbekannte Läsionen auftragen.
- Haltbarkeit: Öl und Balsam kühl, dunkel und gut verschlossen lagern; bei Geruchs-/Farbveränderung entsorgen.
Qualität, Lagerung & Einkauf
- Qualitätsmerkmale: sauber getrocknete, leuchtend gefärbte Blüten; nachvollziehbare Herkunft
- Lagerung der Blüten: trocken, dunkel, luftdicht; innerhalb weniger Monate verbrauchen
- Ölqualität: frische, kaltgepresste Öle bevorzugen; auf Mindesthaltbarkeitsdatum achten
Nachhaltige Ernte
Beim eigenen Sammeln auf saubere Standorte achten, nur den Bedarf ernten und genug Blüten für Bestäuber und Samenbildung stehen lassen. Blüten am besten am späten Vormittag pflücken.
Häufige Fragen
Kann ich Ringelblumenbalsam täglich verwenden?
Nach Bedarf sparsam auftragen. Bei sensibler Haut mit kleinen Mengen starten und Reaktion beobachten.
Eignet sich Calendula bei sehr empfindlicher Haut?
Individuell testen (Patch-Test). Bei Rötungen oder Brennen absetzen und Fachrat einholen.
Wie lange ist ein selbstgemachter Balsam haltbar?
Je nach Ölqualität und Lagerung mehrere Monate. Kühl und dunkel lagern; bei ranzigem Geruch nicht mehr verwenden.
Wichtiger Hinweis
Die beschriebenen Anwendungen dienen der kosmetischen Hautpflege. Sie sind keine Therapie, Diagnose oder Heilaussage. Bei bestehenden Erkrankungen, unklaren Hautveränderungen oder anhaltenden Beschwerden bitte medizinischen Rat einholen.